Warum Radfahren in Pinneberg frustrierend bleibt

Vom
Maroder und beschädigter Radweg im Kreis Pinneberg als Beispiel für Investitionsstau

Radfahren im Kreis Pinneberg frustriert? Erfahre, warum Investitionen scheitern und was sich ändern muss. Lies jetzt mehr!

Du fährst Rad im Kreis Pinneberg und fragst dich, wofür all das Geld ausgegeben wird? Du bist nicht allein. Viele Radfahrer im Kreis erleben täglich kaputte Wege, gefährliche Kreuzungen und unklare Verkehrsführung. Und das, obwohl Millionenbeträge in die Radinfrastruktur geflossen sind.

Seit Jahren wird investiert – neue Projekte angekündigt, Fördergelder verteilt. Trotzdem bleibt der Alltag auf zwei Rädern oft frustrierend. Der Eindruck: Es wird viel versprochen, aber wenig umgesetzt. Radfahren soll sicherer und attraktiver werden, heißt es. Doch wer täglich unterwegs ist, sieht kaum Verbesserungen.

Gerade in Zeiten von Klimakrise, Verkehrswende und steigenden Spritpreisen müsste das Fahrrad im Alltag eine stärkere Rolle spielen. Doch wenn die Wege fehlen oder schlecht sind, steigen viele wieder ab. Der Zustand der Radwege ist mehr als nur ein Ärgernis – er ist ein Hindernis für nachhaltige Mobilität.

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Millioneninvestitionen bleibt der Zustand vieler Radwege im Kreis Pinneberg mangelhaft.
  • Großprojekte wie die Radroute Plus scheitern an Flächenproblemen und geänderten Fördervorgaben.
  • Kommunale Maßnahmen verlaufen oft schleppend – viele Projekte bleiben unvollständig oder verzögern sich jahrelang.
  • Radfahrer berichten von unsicheren, maroden und unübersichtlichen Wegen – der ADFC-Klimaindex bestätigt den schlechten Zustand.
  • Ohne bessere Planung, klare Prioritäten und verbindliche Umsetzung bleibt der Radverkehr im Kreis Stückwerk.


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Finanzielle Mittel und Investitionspolitik

Du hörst oft von Millionenbeträgen für den Radverkehr im Kreis Pinneberg? Die Zahlen stimmen. Seit 2020 fließen jährlich 1 Million Euro in Ausbau und Sanierung von Radwegen. Ab 2025 sinkt der Betrag auf 800.000 Euro pro Jahr. Der Grund: angespannte Haushaltslage.

Zusätzlich flossen über die Jahre 2,7 Millionen Euro an Fördermitteln in kommunale Radprojekte. Doch was genau passiert mit diesem Geld?

Ziel der Ausgaben laut Kreisverwaltung:

  • Sanierung maroder Radwege
  • Neubau neuer Trassen
  • Einrichtung von Fahrradschutzstreifen
  • Bau von Fahrradabstellanlagen

Ein Blick auf die Verteilung zeigt, dass die Gelder nicht zentral, sondern auf viele Kommunen aufgeteilt werden. So entstehen oft einzelne Maßnahmen statt zusammenhängender Netze. Das Ziel, Radverkehr alltagstauglich zu machen, wird so nur schwer erreichbar.

Wo bleibt der Effekt?

Trotz der Ausgaben bleibt der Eindruck: Der Zustand vieler Wege hat sich kaum verbessert. Du bekommst also die Quittung für eine Politik, die mehr auf Ankündigungen als auf Kontrolle und Umsetzung setzt.

Wie siehst du das? Reicht dir ein neuer Schutzstreifen, wenn der restliche Weg voller Schlaglöcher ist?

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Ernüchterung trotz Ausgaben: Zustand der Radwege

Du trittst in die Pedale – und landest auf einer Buckelpiste. Marode Oberflächen, rissiger Asphalt, fehlende Markierungen. In vielen Orten im Kreis Pinneberg sieht so der Alltag für Radfahrer aus.

Woran es hakt:

  • Schadhafte Oberflächen: Risse, Senkungen, Wurzelaufbrüche
  • Unsichere Kreuzungen: unübersichtliche Verkehrsführung, fehlende Sichtachsen
  • Engstellen und Hindernisse: Poller, parkende Autos, Gehwegfreigaben
  • Fehlende Beleuchtung: besonders problematisch in der dunklen Jahreszeit

Solche Zustände machen das Radfahren nicht nur unbequem, sondern riskant. Viele Eltern lassen ihre Kinder deshalb nicht mit dem Rad zur Schule fahren. Pendler weichen wieder aufs Auto aus. Für ältere Menschen wird das Rad sogar zur Gefahr.

„Man muss ständig schauen, wo man hinfährt. Sicherheit sieht anders aus.“
– Anwohnerin aus Tornesch

Auch der ADFC bestätigt diese Kritik. Der Fahrradklima-Test zeigt ein deutliches Bild: Tornesch etwa bekommt die Note 4,2 – das entspricht einem klaren „ausreichend“. Unter 26 Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnern liegt Tornesch auf Platz 19.

Was der ADFC besonders bemängelt:

  • mangelhafte Oberflächenqualität
  • fehlende Verbindungen zwischen Stadtteilen
  • schlechtes Sicherheitsgefühl an Hauptverkehrsstraßen

Du merkst schnell: Es geht nicht um Luxus oder Komfort – sondern um grundlegende Verkehrssicherheit. Die Investitionen der letzten Jahre ändern daran wenig. Die Frustration wächst, weil du immer wieder an den gleichen Stellen hängenbleibst.

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Scheitern größerer Projekte

Du hast vielleicht schon von der Radroute Plus gehört – dem Radschnellweg, der Elmshorn mit Hamburg verbinden sollte. Geplant war ein durchgehender, komfortabler und sicherer Weg für Pendler. Doch die Realität sieht anders aus.

Was geplant war:

  • schnelle Verbindung ohne Ampelstopps
  • hohe bauliche Standards
  • Förderung durch das Land Schleswig-Holstein

Was passiert ist:

  • Flächenprobleme: Privatgrundstücke und unklare Besitzverhältnisse blockieren den Bau
  • geänderte Rahmenbedingungen: neue Förderregeln machen die ursprüngliche Trasse unattraktiv
  • abgespeckte Alternativen: neue Route erfüllt die Standards für Landesförderung nicht mehr

Die Kreispolitik steht vor einem Dilemma: Entweder du bekommst eine schlechtere Strecke – oder jahrelang gar keine.

Ein Insider aus dem Kreistag sagt:
„Man hat groß gedacht, aber zu wenig abgesichert.“

Was das für dich bedeutet:

  • weniger Tempo
  • mehr Umwege
  • weniger Sicherheit

Du solltest dich auf moderne Infrastruktur verlassen können. Doch wenn große Projekte an Planung, Kommunikation und Flächenfragen scheitern, bleibt dir nur der Rückweg über kaputte Radwege.

Noch steht die Entscheidung über die neue Trassenführung aus. Doch das ursprüngliche Versprechen – ein echtes Angebot für Pendler – ist längst gebrochen.

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Kommunale Beispiele: Licht und Schatten

Nicht alles läuft schlecht im Kreis Pinneberg. In Quickborn wurde kürzlich ein neuer kombinierter Geh- und Radweg an der Friedrichsgaber Straße eröffnet. Die Strecke ist glatt, gut beleuchtet und sicher geführt – genau das, was du dir auf dem Rad wünschst.

Was dort gelungen ist:

  • klare Trennung von Fußgängern und Radfahrern
  • durchgängige Führung ohne abrupte Enden
  • gute Anbindung an bestehende Wege

Aber Quickborn ist die Ausnahme.

Ganz anders sieht es in Tornesch aus:

  • Die geplante Fahrradgarage am Bahnhof ist seit Jahren eine Baustelle ohne Fortschritt.
  • Trotz Bedarf fehlt eine sichere Abstellmöglichkeit für Pendler.

Auch in Pinneberg hakt es:

  • An der Nienhöfener Straße wurde mit der Sanierung begonnen – aber nicht abgeschlossen.
  • Übergänge sind unklar, Strecken bleiben gefährlich.

Typische Probleme vor Ort:

  • Verzögerte Genehmigungen
  • unzureichende Koordination zwischen Behörden
  • Planungsänderungen mitten im Bau

Ein Anwohner sagt:
„Man fängt an, dann bleibt alles liegen – und am Ende sieht es schlimmer aus als vorher.“

Solche Beispiele zeigen dir: Es geht nicht nur ums Geld, sondern um konsequente Umsetzung. Ohne klare Verantwortung und Kontrolle versanden selbst gute Projekte. Du siehst vielleicht eine Baustelle – aber fragst dich monatelang, ob dort überhaupt noch jemand arbeitet.

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Analyse: Warum bleibt der Fortschritt aus?

Du fragst dich, warum so wenig vorangeht, obwohl das Geld da ist? Die Antwort liegt oft nicht auf, sondern hinter der Straße. Planung, Gesetze, Bürokratie – all das bremst Radprojekte aus, noch bevor sie beginnen.

Die Hauptgründe im Überblick:

1. Langwierige Planungsprozesse

  • jede Maßnahme braucht Genehmigungen auf mehreren Ebenen
  • fehlende Personalressourcen in kleinen Kommunen
  • hohe Anforderungen an Umweltverträglichkeit, Sicherheit und Verkehrsführung

2. Flächenkonflikte

  • Grundstücke gehören oft privaten Eigentümern
  • langwierige Verhandlungen oder Enteignungsverfahren
  • kein Zugang = kein Bau

Ein Bauamtsleiter sagt:
„Ohne Zugriff auf die Flächen bleibt jeder Radweg eine Idee auf Papier.“

3. Komplizierte Förderbedingungen

  • Landesmittel gibt es nur bei Einhaltung technischer Vorgaben
  • Änderungen in der Gesetzeslage können ganze Planungen entwerten
  • Förderung oft nur anteilig – Kommunen müssen Rest selbst stemmen

4. Verwaltungsstruktur und Prioritäten

  • fehlende Koordination zwischen Kreis, Land und Kommunen
  • Radverkehr hat oft keine eigenständige Abteilung
  • Entscheidungen werden politisch priorisiert – nicht verkehrstechnisch

Was das für dich bedeutet:
Du wartest nicht auf den Bau – du wartest auf Entscheidungen, die weit entfernt von deinem Alltag getroffen werden. Zwischen Versprechen und Asphalt liegen Monate, oft Jahre.

Und währenddessen fährst du weiter über Schlaglöcher.

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Stimmen aus der Bevölkerung

Du bist nicht der Einzige, der den Kopf schüttelt. Im Kreis Pinneberg melden sich immer mehr Stimmen zu Wort – von Radfahrern, Lokalpolitikern und Interessenverbänden. Ihre Botschaft ist klar: Es muss sich endlich etwas ändern.

Was Alltagsradler sagen:

„Ich fahre täglich zur Arbeit und weiche ständig auf die Straße aus, weil der Radweg nicht befahrbar ist.“
– Max, 34, aus Elmshorn

„An manchen Stellen ist der Weg so schmal und kaputt, dass ich mein Kind lieber nicht mehr mit dem Rad zur Schule fahren lasse.“
– Sarah, 39, aus Tornesch

Was Lokalpolitiker fordern:

  • klare Prioritäten für Radverkehr im Haushalt
  • kontinuierliche Kontrolle der Baufortschritte
  • schnellere Genehmigungsverfahren

Ein Ratsmitglied sagt:
„Es reicht nicht, Geld einzuplanen. Es muss auch verbaut werden – sichtbar und wirkungsvoll.“

Was der ADFC vorschlägt:

  • regelmäßige Zustandserhebungen durch unabhängige Stellen
  • Verpflichtung zur Umsetzung von Beschlüssen
  • Verkehrsplanung aus Sicht der Radfahrer

Du siehst: Die Kritik kommt aus allen Richtungen. Und sie wird lauter. Was fehlt, ist nicht das Wissen, sondern der Wille zur Umsetzung. Du willst sichere Wege? Dann brauchst du eine Verwaltung, die den Radverkehr nicht als Nebensache behandelt.

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Ausblick und politische Debatte

Du fragst dich, wie es weitergeht? Die nächste Phase der Radverkehrsstrategie steht an. Die Erwartungen an Kreispolitik und Verwaltung sind hoch – nicht nur bei Verbänden, sondern auch bei dir als Alltagsradfahrer.

Was jetzt auf dem Tisch liegt:

  • Anpassung der bestehenden Radverkehrsstrategie bis 2030
  • Entscheidung über alternative Trassenführung der Radroute Plus
  • Umverteilung von Mitteln zugunsten kommunaler Projekte

Doch es fehlt nicht an Plänen – es fehlt an Umsetzung.

Was du erwarten darfst:

  • konkrete Maßnahmen statt Studien
  • klare Prioritäten für sanierungsbedürftige Strecken
  • transparente Kommunikation über Zeitpläne und Fortschritt

Notwendige Schritte, um voranzukommen:

  • Verbindliche Qualitätsstandards für Neubau und Sanierung
  • zentralisierte Projektkoordination auf Kreisebene
  • schnellere Bearbeitung von Förderanträgen
  • verbindliche Kontrollmechanismen zur Umsetzung von Beschlüssen

Ein Kreispolitiker sagt:
„Die Verkehrswende wird nicht am Reißbrett entschieden – sie muss auf der Straße funktionieren.“

Die kommenden Monate sind entscheidend. Wenn du willst, dass sich etwas ändert, musst du dranbleiben – und nachfragen. Politik reagiert auf Druck. Und der wächst.

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Schlusskommentar

Du hast gelesen, wie viel Geld in den Radverkehr im Kreis Pinneberg geflossen ist. Du hast gesehen, was daraus geworden ist – und was nicht. Die zentrale Kritik bleibt: Investitionen allein bringen nichts, wenn Umsetzung, Kontrolle und Zielorientierung fehlen.

Was sich zeigt:

  • Die Radwege sind vielerorts in schlechtem Zustand.
  • Großprojekte wie die Radroute Plus scheitern an Flächen und Vorgaben.
  • Kleine Maßnahmen verzögern sich, oft über Jahre.

Die bisherige Bilanz:

  • viel Symbolpolitik, wenig Alltagstauglichkeit
  • gute Absichten, aber mangelhafte Umsetzung
  • steigender Frust bei denen, die täglich mit dem Rad unterwegs sind

Deine Realität bleibt:

  • Du fährst über Risse, nicht über Versprechen.
  • Du wartest auf Fortschritt, nicht auf neue Strategiepapiere.

Der Appell an die Verantwortlichen:

  • Schluss mit Projektstau.
  • Schluss mit Absichtserklärungen.
  • Du brauchst sichtbare, nutzbare, sichere Radwege – jetzt.

Entscheidungen werden nicht am Schreibtisch bewertet, sondern auf dem Asphalt. Und genau dort liegt der Prüfstein für jede Radverkehrspolitik im Kreis Pinneberg.

Foto des Autors

Robert Einsle

Hallo, ich bin Robert Einsle und seit 1997 im Internet aktiv. Geboren im Jahr 1981 und stolzer Vater von Zwillingsjungen. Seit 2001 schreibe ich mit großer Begeisterung für diverse Blogs und teile nun meine Gedanken und Geschichten auf Pinneberg Aktuell. Hier geht es um alles, was Bildung, Freizeit, Gesundheit, Verkehr und Wirtschaft in unserer wunderbaren Stadt Pinneberg bei Hamburg betrifft. Meine Artikel richten sich an alle, die in Pinneberg leben oder Interesse an unserer Stadt haben. Du kannst mich auch auf X, Facebook und LinkedIn finden